Fürstbischöfliche Pracht und Herrlichkeit in Würzburg

Deggendorf. Viel vorgenommen hatten sich die Aktiv-Senioren mit ihrem Ausflug nach Würzburg. Der Reiseleiter Bernhard Glanzer tat sich leicht mit der Anwesenheitskontrolle, denn kein Platz blieb leer. Nach kurzem Stopp bei Nürnberg ging es geradewegs zur Würzburger Residenz. Natürlich wollte jeder erst einmal die berühmte Treppe von Balthasar Neumann bewundern. Deshalb machte sich ein bedauerndes Raunen breit, als man die vielen Gerüste in den davor liegenden Hallen sah. Dann aber war der Blick frei gegeben auf die renovierte Treppe und man spürte die Absicht Balthasar Neumanns, den Aufgang als prunkvollen Empfangsraum zu gestalten.

Dass die Stufen bequem zu gehen waren, freute uns Senioren. Beim Hochgehen öffnete sich der Blick auf das herrliche Deckenfresko von Battista Tiepolo. Die vier Erdteile, denn Australien war noch unbekannt, hat Tiepolo durch fürstliche Frauengestalten personifiziert, wobei exotische Zauberwelten nicht immer den richten Erdteilen zugeteilt wurden. Man wusste es in der Barockzeit noch nicht anders. Den Höhepunkt bildet die Allegorie der Europa mit dem Würzburger Hof als Hort der Künste.

Beeindruckt waren die Besucher auch von der technischen Leistung dieses stützenlosen Muldengewölbes, das im Zweiten Weltkrieg sogar einen Bombenangriff überstand, während die Stadt Würzburg in Schutt und Asche lag. Zum Staunen gab es natürlich noch manches bei der Führung durch die Räume: Der Prunk, die handwerkliche Leistung aber auch die Unwirtlichkeit solcher Wohnungen im Vergleich zu heute.

Die Festung Marienberg war nachmittags ein Ziel, und nach der Eleganz der von Balthasar Neumann gestalten Residenz beeindruckten hier die wuchtigen wehrhaften Mauern der Anlage. Scherenbergtor, Riemenschneiderverlies –  auf eine Führung wurde verzichtet, denn die Senioren sehnten sich nach so viel Historie nach Kaffee und Kuchen und wollten natürlich auch noch das berühmte Käppele besuchen. Wieder ein wunderbarer Ausblick und die leise Ahnung des kommenden Frühlings belohnten diesen Abstecher. Der Besuch der Kapelle war  dann doch eher eine Wallfahrt und man vermisste die bequemen Stufen der Residenz: 76 grob behauene Steinstufen mussten bewältigt werden, um in die Wallfahrtskirche Mariä Heimsuchung zu gelangen.

Es war ein schöner Tag mit vielen neuen Eindrücken, darüber waren sich die Senioren dann bei der abendlichen Einkehr in Wörth/Donau einig. Würzburg war die weite Reise wert. – sd-