Deggendorf. Liedernachmittag mit unvergänglichen Operettenmelodien, Maifest und Theaterpremiere: Im Klosterhof hört das Feiern gar nicht mehr auf. Beim Sonntagskonzert freuten sich die vielen Besucher über den Gesang von Wolfgang Riedl, Sonja Kißlinger und Wolfgang Senn, am Klavier begleitet von Christian Knödl. Weißer Flieder auf den Tischen sorgte für Frühlingsstimmung. Aber das hätte es gar nicht gebraucht, denn die Künstler hatten ein Programm mitgebracht, das herzerquickend war: Evergreens aus dem 20. Jahrhundert. Emerich Kalman, Franz Lehar, Paul Burkhart – jedes Lied war bekannt und weckte Erinnerungen an selige Zeiten. Wenn Sonja Kißlinger und Wolfgang Riedl sich anschmachten und „Machen wir´s den Schwalben nach“ singen, dann sind einfach alle Zuhörer entzückt: Der glockenhelle Sopran mit dem schönen Tenor – diesem Zauber kann sich keiner entziehen. Und als Wolfgang Senn „Eviva Espagna“ anstimmte, sangen alle im Saal mit Inbrunst mit. Die einfühlsame Klavierbegleitung von Christian Knödl macht das Vergnügen erst richtig rund. 16 Lieder trugen die musikalischen Gäste vor – und die Zuhörer erklatschten sich natürlich noch eine Zugabe: Das gefühlvolle „Reich mir zum Abschied noch einmal die Hände. Jubel und Applaus für die Künstler. Und Clubchefin Cornelia Wohlhüter konnte bei ihrem Dank sogar schon den nächsten Liedernachmittag ankündigen: Am 22. September, beim Weinfest im Klosterhof.
Keine Zeit zum Durchschnaufen: Zwei Tage später schon hieß es im Senioren-Aktiv-Club: „Wir feiern in den Mai“. Weil´s kalt war, fand die Veranstaltung wieder im Saal statt – nur gegrillt wurde im Freien. Die ersten Steaks und Grillwürstel der Saison fanden großen Anklang. Am frühen Nachmittag dann versammelte sich der Klosterhof-Chor unterm neuen Maibaum. Die Zuhörer suchten sich Plätze auf den Bänken im Grünen und genossen die Frühlingslieder der Sänger, die mit Eva-Maria Kramer dafür lange geübt hatten.
Nach dem Gesang gab´s eine Premiere: Die junge Theatergruppe führte in der Scheune das Stück „Der wilde Widder“ von Brigitte Prock auf. Da war die Spannung natürlich groß. Die Bühne im Stadl war für die Aufführung eigens erweitert worden. Rasch füllte sich die Scheune – und schon ging´s los: Nach einer Reise in die Schweiz hat Frau Schmitz die Reisegesellschaft zum Kaffee gebeten. Eigentlich ist sie ja nur interessiert an Frau Müller-Gersfeld, die einen Sohn im heiratsfähigen Alter hat. Aber das soll nicht auffallen. Deshalb sind alle eingeladen. Ihrem Mann Egon gefällt das gar nicht, weiß er doch, dass man sich gegenseitig überhaupt nicht leiden konnte. Aber er fügt sich. Ausgerechnet Frau Müller-Gersfeld verspätet sich, die Kaffeegesellschaft lässt es sich gut gehen, erzählt von Krankheiten und Reisen, von Diäten und lobt die Hausfrau. Die wird immer nervöser: Wo bleibt nur die Hauptperson. Endlich erscheint sie. Und das Unglück nimmt seinen Lauf…
Eigentlich geht es in dem Stück um die Verlogenheit: Jeder schimpft über jeden – aber bei der Begegnung gibt´s herzliche Umarmungen, Bussi, Bussi – wie im richtigen Leben.
Die Hauptpersonen, das Ehepaar Schmitz, wurden von Martina Zierer-Vogl und Franz Drexler gespielt. Sie streiten sich kurz vor Ankunft der Gäste. Dabei entwickelten beide großes schauspielerisches Talent. Die Zuschauer waren begeistert von der lebhaften Mimik der beiden. Weitere Mitwirkende waren: Albert Jungtäubl, Maria Kerschl, Edi Mack, Traudl Iberl, Cornelia Wohlhüter, Barbara Sauerer, Christa Eckmann, Traute Caselitz und Sigrid Drexler. Und dann spielt noch die Tochter Schmitz eine Rolle, die von der Mama hoch gepriesen wird ob ihrer charakterlichen Vorzüge und hausfraulichen Qualitäten, die sich dann aber als faul und unhöflich erweist. Da wird es wohl nix mit der ersehnten Hochzeit mit Müller-Gersfeld jun. Diese kleine, aber wichtige Rolle übernahm Luisa Caselitz. Großer Beifall für das Theaterstück: Blumen gab´s für die Regisseurin und Autorin Brigitte Prock und für die Hauptdarstellerin Martina Zierer-Vogl. Und weil´s so gut gefallen hat, wird das Stück beim Sommerfest wiederholt.
Die nächsten Tage werden etwas ruhiger im Klosterhof: Am Freitag bricht eine Reisegruppe auf nach Mailand und an die Blumenriviera. Die Daheimgebliebenen können sich nächsten Donnerstag bei Ernährungsberaterin Christa Katzdobler über angebliche „Super-Lebensmittel“ informieren.