„Superfood“ aus dem eigenen Garten

Deggendorf. Man lernt nie aus. Beim Vortrag der Ernährungsberaterin Christa Katzdobler im Klosterhof hörten die Senioren viel Neues. Wer hätte schon gewusst, dass Milch erst ab einem Fettgehalt von 3,5 Prozent gegen Osteoporose hilft oder dass bei Orangen gerade die feinen Häutchen so gesund sind. Sie enthalten die Monoterpene; wer seine Apfelsine also filetiert oder auspresst, verzichtet auf die antibiotische Wirkung. Das gilt übrigens auch für die „Smoothies“, die derzeit so hipp sind: Abbeissen von Kohlrabi, gelber Rübe und Co. ist viel gesünder; dabei werden Carotinoide und Flavonoide freigesetzt, beide entzündungshemmend.

Von den gesunden Vitaminen in Obst und Gemüse weiß man längst. Nun sind die „sekundären Pflanzeninhaltssstoffe“ in den Blickpunkt gerückt, denen man wahre Wunderdinge als Gesundmacher nachsagt. Bewiesen aber ist noch nichts. Sicher aber ist, dass diese Stoffe der Gesundheit nützen.  Christa Katzdobler unterteilte die sekundären Pflanzenstoffe bei Obst und Gemüse nach Farben: Gelb, orange und rot stimulieren das Immunsystem, hemmen Krebsentstehung und sind gut für das Sehvermögen. Rote, violette und blaue Früchte wirken krebshemmend, antioxidativ, blutdrucksenkend und entzündungshemmend. Scharf schmeckende Gemüse wie Blumenkohl, Rettich und Radieschen haben antibakterielle Eigenschaften. Zwiebel, Knoblauch und Lauch senken den Cholesterinspiegel – und hemmen wie fast alle pflanzlichen Lebensmittel den Krebs.

Sie alle sind „Super-Lebensmittel“. Wer seiner Gesundheit Gutes tun will, muss also nicht zu exotischen Produkten greifen. Als „Superfood“ werden Chiasamen, Avocados, Goji- und  Acai-Beeren angepriesen. Die gleiche Wirkung haben indes regionale Nahrungsmittel, so die Ernährungsberaterin der AOK. Sie können im eigenen Garten geerntet werden und haben zudem den Vorteil, dass sie nicht über tausende von Kilometern eingeflogen werden müssen.

Mit ihrem lebhaften, unterhaltsamen Vortrag warb Christa Katzdobler  für fünf gesunde Snacks über den Tag verteilt: Ein paar Trauben, ein Bissen von der Möhre, ein kleiner Joghurt, ein Häufchen Sauerkraut. Der Joghurt muss aber naturbelassen sein und nicht fettreduziert. Dann unterstützt er die Verdauung optimal.

Mit einem handbemalten Schälchen voller gesunder Erdbeeren dankte Clubchefin Cornelia Wohlhüter für diesen erhellenden Nachmittag.