Deggendorf. Die Welt der Reichen und Schönen ist mit vielen Stufen gepflastert. Das mussten die Klosterhof-Senioren bei ihrer Reise an die Blumenriviera erfahren. Das „Standquartier“ in San Remo, einem Grand-Hotel mit dem Charme der Belle Epoche, war nur über eine steile Treppe zu erreichen; an die Busanfahrt hatten die Architekten vor mehr als 100 Jahren nicht gedacht. Mit dem Gepäck war das Einchecken also beschwerlich. Aber für den Rest der Tage wurde ein Shuttledienst eingesetzt, dafür sorgte schon Reiseleiterin Sigrid Drexler.
Die erste Nacht der Reise verbrachten die 45 Deggendorfer in Mailand. Den Dom mit seiner eigentümlichen Gotik, den Renaissance-Portalen, den opulenten Altären, Kanzeln und Grabmälern aus dem Barock besuchten sie natürlich als erstes. Die Mailänder Scala schien überraschend klein, alle staunten, dass in das weltberühmte Opernhaus 2000 Leute passen. Nach einem Cappuccino in der Galleria Vittorio Emanuele II ging´s weiter: Reiseziel war San Remo mit Ausflügen nach Monaco/Montecarlo, Cannes, Nizza, Antibes und Grasse.
Beim Rundgang durch die Altstadt von San Remo taten sich immer wieder neue Ausblicke in das azurblaue Meer und die traumhafte Küstenlandschaft auf. Das Meer, das Licht, das neben so viele Maler hierher lockte, begeisterte auch die Deggendorfer. In Porto Maurizio schlenderten sie durch romantische enge Gassen, Olivenöl kauften sie beim päpstlichen Öllieferanten.
Nach den idyllischen Städtchen im Hinterland mit seinen zerstreuten, sich in Tälern und Hängen verteilenden kleinen Ansiedlungen, war Monaco ein großer Kontrast. Die Stadt, mit einer Einwohnerzahl wie Deggendorf, breitet sich auf engstem Raum zwischen Felsspitzen und Strand aus. Villen, große Wohn-bauten, selbst Hochhäuser fügen sich ein durch Form und Farbgebung in die malerische anmutende Hangbebauung. Das Casino schauten die Reisenden nur von außen an. Ein kleines Schauspiel in ihrer noch winterlichen schwarzen Kleidung boten die Carabiniers du Prince bei der Wachablösung. Die Urlauber ließen diese mondäne Welt im Cafe de Paris auf sich wirken, bummelten durch den gepflegten Park mit Blick auf den Yachthafen und genossen immer wieder die freie Sicht auf die Küste und das blaue Meer.
Dann Grasse, die Parfümstadt, bekannt durch den millionenfach verkauften Roman. Vor allem die Damen deckten sich mit Düften ein. Bei einer Weinprobe mit Imbiss genossen sie den Rose-Wein, der in dieser Gegend geerntet wird. Acht Tage an der Riviera: So schön es auch war, alle fuhren gern wieder heim nach Deggendorf.