Bei Wind und Wetter unterwegs: Die Wandergruppe der Klosterhof-Senioren

Wunderbarer Schatten: Am Kanaldamm entlang.

Deggendorf. Egal, ob die Sonne scheint oder ob´s stürmt und schneit: Jeden Mittwoch um zehn Uhr starten die Wanderer des Senioren-Aktiv-Clubs zu einer neuen Tour. Und jedes Mal gibt´s Neues zu entdecken. Dafür sorgen schon die Wanderführer Lothar Lengler und seine Frau Hedi.  Der ehemalige Förster führt genau Buch über die Wanderungen im Vorwald: 41 Mal sind sie 2018 losgezogen, im Jahr davor waren es sogar 44 Mal. Und heuer werden es wieder so viele Wanderungen, das ist schon abzusehen. Auch wenn der Club wegen der Sommerferien geschlossen ist, machen die Wanderer keine Pause und treffen sich beim Klosterhof. Je schöner das Wetter, desto größer die Gruppe. Aber 25 sind es im Schnitt immer. Und wenn sie nach zwei oder drei Stunden zurück kommen, strahlen alle: „Wunderschön war´s“, so das Fazit nach den Wanderungen. Acht Kilometer legen sie durchschnittlich zurück. Da kommen im Laufe eines Jahren 8000 gewanderte Kilometer zusammen.

Die Senioren, die auch im Club fest zusammen halten, kommen aus allen Bevölkerungsschichten. Und auch das Alter ist sehr unterschiedlich. Die älteste ist Inge Waas. Mit ihren fast 89 Jahren ist sie keineswegs die langsamste, da machen Jüngere eher schlapp als diese durchtrainierte sportliche kleine Frau. Die einen haben Stöcke dabei, die anderen gehen „freihändig“. Einen Rucksack aber führen sie alle mit, schon wegen der „Notration“ für die Rast. Manchmal müssen die Schnellen warten: „Der Langsamste bestimmt das Tempo“, so Lothar Lengler.

Kaum zurück von einer Tour sichtet Lothar Lengler erst mal die Fotos des Tages und  verschickt sie an die Teilnehmer. Und dann kündigt er gleich an, wohin es nächsten Mittwoch geht. Das kann mal der Geiersberg sein, der Panoramaweg Gotteszell, Greising und Schellenberrg oder der Lallinger Rundweg am Steinbruch. Mal ist der Brotjacklriegl das Ziel, mal Ludwigsthal und das Schwellhäusl. Natürlich gehört die Loderhart zu den beliebten Zielen, Rohrmünz, Allhartsmais und Kalteck. Inzwischen haben die Wanderer ihr „Revier“ vergrößert: Sie haben sich eine Monatskarte der Waldbahn gekauft und sind in Viechtach, Eisenstein und Bodenmais  ausgestiegen, um die Berge zu erkunden. Dann gab´s schon Führungen durch den Naturpark und den Nationalpark. Demnächst steht der Forchenhügel bei Außernzell auf dem Programm – auch mit einem Guide.

Die Wanderer machen alles mit. Schlechtes Wetter gibt´s nicht, nur schlechte Bekleidung, ist ihre Devise. Der eine oder andere fällt natürlich schon mal aus: Knieoperationen, neue Hüfte – da muss länger pausiert werden. Dass die Gruppe dennoch seit Jahren nicht schrumpft, liegt an den vielen Neuen, die sich begeistert einreihen. Nicht nur die schöne Landschaft lockt, die sportliche Herausforderung, sondern auch die Geselligkeit bei einer Einkehr zum krönenden Abschluss oder eine gemeinsame Brotzeit im Wald. Und spaßeshalber haben sie beim letzten Mal  das neumodische „Waldbaden“ ausprobiert. Aber so was brauchen sie gar nicht: „Unsere Wanderungen durch die Natur sind sowieso ein wahrer Jungbrunnen, egal wie man es nennt“, lacht einer der Wanderer am Ziel.