Weinest mit Liedernachmittag: Das war ein Genuss für alle Sinne

Deggendorf. Weinfest und Liedernachmittag im Klosterhof: Diese Zusammenstellung ist ideal. Erst wird fröhlich geschmaust, dann genießt man den schönen Gesang. Diesmal hat das Künstlerquartett populäre Lieder ausgewählt – zum Mitsingen und zum Schwelgen in der Erinnerung.  Da bebte der Saal, als aus mehr als 100 Kehlen die „Liebe der Matrosen“ erklang, die so gar nicht für die Erwigkeit gemacht ist. Wolfgang Riedl und Wolfgang Senn hatten sich Seemanns-Mützen aufgesetzt und sangen den Gassenhauer von einst. Beim sehnsuchtsvollen Evergreen „Ganz Paris träumt von der Liebe“, ideal für den Bassbariton von Wolfgang Senn, summten die meisten nur leise mit. Dafür wurde es wieder laut, als das „Tam-Tam“  von „Marmor, Stein und Eisen bricht“ gefragt war. Sonja Kißlinger mit ihrem süßen Sopran sang das Lied, und „Die Liebe ist ein seltsames Spiel“, auch aus der Jugendzeit der Senioren. Ganz lustig wurde es beim Song „Und die Musi spielt dazu“, da entfalteten alle drei Sänger ihr komödiantisches Talent. Die zwei Wolfgangs bereicherten das Programm mit zwei Golden Hits der Comedian Harmonists: „Mein kleiner grüner Kaktus“ und „Veronika, der Lenz ist da“.

Eineinhalb Stunden lang dauerte das Programm, Jubel und Applaus nach jedem Lied. Wolfgang Knödl am Piano machte den Senioren noch ein besonderes Geschenk mit der „Elisabeth-Serenade“. Und als Zugabe gab´s dann „Reich mir zum Abschied noch einmal die Hände“.  In der Pause wurde für die Schöllnacher Familie Lauks gesammelt, die jüngst durch ein Feuer alles verloren hat. 500 Euro können nun überwiesen werden.

Um 13 Uhr begann theoretisch das Weinfest im Klosterhof. Aber so lange wollten die ersten Besucher nicht warten, sie kamen schon vor 12 Uhr. Da hatten Carola Wagner und ihre Tochter Elke Schug schon zwei Stunden lang den Südtiroler Speck hauchdünn geschnitten, der so gut zum Wein passt. Weil´s so früh am Tag war, wurde der Rebensaft allerdings von den meisten stark verdünnt. Und die Biertrinker stellten fest, dass der Speck auch sehr gut zum alkoholfreien Weizen passt. Natürlich war der Saal dem Anlass entsprechend „verkleidet“ als Buschenschänke, der „Himmel“ hing voller Weinlaub und auf den Tischen lagen wundersüße dunkle Trauben, die Kurt Schulda in seinem Garten in Osterhofen frisch geerntet hatte.