Zwei Autoren und ein Hund: Dichterlesung im Klosterhof

Deggendorf. Was denkt sich wohl ein Hund über „seine“ Menschen? In seinem Buch „Phoebe. Ein Straßenköter checkt ein“ versetzt sich Uwe Krauser in die Seelenlage seines Hundes, einer brave Terrier-Mischlingsdame. Wie brav sie ist, bewies Phoebe bei der Autorenlesung am Donnerstag im Klosterhof. Sie hatte es sich auf der Bühne gemütlich gemacht und gab keinen Mucks von sich, solange das Herrchen und Eva Adam aus ihren Büchern lasen. Eva Adam, ein Bayerwald-Gwachs aus Bodenmais, beschreibt mit viel Einfühlungsvermögen das Leben im fiktiven Unterfilzbach. Held der Krimikomödie ist ein pragmatischer Bauhofmitarbeiter, der aus seinem geruhsamen Leben gerissen wird durch den Fund einer Leiche: Der Apotheker ist gemeuchelt worden. Wer freilich wissen wollte, was das „Kamasutra  in Unterfilzbach“ bedeutet, musste sich das Büchlein schon kaufen, denn in den ausgewählten Kapiteln der Lesung ging´s um Laubbläser, Vollkornkost und Probleme mit der Frisur – alles schwungvoll niedergeschrieben. Besonders angenehm: Dieser Bayerwald-Krimi verzichtet auf Übertreibungen, die Niederbayern werden liebevoll charakterisiert. Uwe Krauser, ein gebürtiger Kölner, der in Bodenmais mit seinem Partner ein hundefreundliches Hotel führt, beschreibt das Leben im Bayerischen Wald aus Sicht des Hundes. Sehr unterhaltsam geschrieben, Hundeliebhaber werden begeistert sein. Denn Phoebe betrachtet alle Begebenheiten ohne Vorurteile, aber durchaus klug. Ein Buch zum Schmunzeln. Die Zuhörer im Klosterhof bedankten sich mit herzlichem Applaus für den unterhaltsamen Nachmittag.