Prof. Dr. Herbert Kittl: Frühzeitige Schenkung erspart die Erbschaftssteuer

Deggendorf. „Wie rette ich angesichts der Inflation mein Geld?“ lautete etwas vereinfachend der Vortrag von Prof. Dr. Herbert Kittl im Klosterhof. Der Steuerberater und Wirtschaftsprüfer ging auf das gestellte Thema ein und legte in einer hoch interessanten Stunde dar, wie man etwa schon beim Vererben viel Geld sparen – und damit retten kann. Etwa durch Schenkung von Immobilien schon zu Lebzeiten. Wobei man allerdings diese Übertragung rechtzeitig vornehmen muss, denn stirbt man innerhalb einer Zehn-Jahres-Frist fällt das verschenkte Vermögen rechnerisch doch noch in die Erbmasse.

Erbschaftssteuer kann auch gespart werden, wenn die Familienimmobilie von den Erben dauerhaft bezogen wird. Prof. Kittl warnte, dass die Immobilien derzeit und künftig vom Fiskus höher bewertet werden als früher. Da kann schon das Reihenhäuschen den Freibetrag (500 000 Euro) für eine Witwe oder einen Witwer übersteigen.

In dem munteren Vortrag ging´s um Geldanlage, um Reserven für unvorhergesehene Ausgaben. Wer die Inflation durch hohe Zinsgewinne seiner Finanzmittel  ausgleichen will, den warnte Prof. Kittl: Hohe Zinsen seien immer mit hohen Risiken verbunden. Die günstigen Zinsen der letzten Jahre und die Bereitschaft der Banken, einen Hauskauf zu 100 Prozent zu finanzieren, führen nach seiner Prognose in den nächsten Jahren zu vielen Zwangsverkäufen, denn die Zinsen sind teils ums Dreifache gestiegen – und die Zinsbindungen laufen vielfach bald aus. Damit steigen die monatlichen Belastungen der Hausbesitzer. Wer das nicht einkalkuliert hat, muss seine Immobilie womöglich verkaufen. Großer Applaus – und viele Einzelfragen an den Experten.