Ein Jahr Zeit bis zur nächsten Wahl: Der Senioren-Aktiv-Club muss sich verjüngen

Deggendorf. Gleich zu Beginn der Jahreshauptversammlung gab´s einen Schock: Cornelia Wohlhüter kündigte an, dass die drei Vorsitzenden des Senioren-Aktiv-Clubs bei der nächsten Wahl 2025 nicht mehr antreten werden. Damit müssen Nachfolger für sie, Dr. Konrad Renz und Theo Sperl gefunden werden.  Auch die Schatzmeisterin Edda Reil will dann ihr Amt abgeben, ob der Schriftführer Bernhard Glanzer dann nochmals antritt, wird sich zeigen. Nun bleibt ein Jahr Zeit, um intensiv nach einer neuen, jüngeren Besetzung zu fahnden. Die Vorsitzende  begründete diesen Entschluss auch: Der Seniorentreff braucht einen Generationswechsel, muss sich verjüngen. Deshalb appellierte sie an die 80 anwesenden Mitglieder (am besten bei den eigenen Kindern, die vielfach auch schon im Ruhestand sind) für die wunderbaren Ämter zu werben.

Nachdem man seit Jahren schon vergeblich Nachfolger sucht, wird sich der Vorstand auch mit der Frage beschäftigen, ob es für die Tätigkeit im Club künftig nicht finanzielle Anreize geben muss. Man könnte z.B. die Arbeit des Vorstands durch einen bezahlten „Geschäftsführer“ erleichtern, der den Betrieb des Seniorentreffs managt.

In ihren Grußworten bestätigten Bürgermeister Günther Pammer und Vize-Landrat Josef Färber, wie schwer es inzwischen geworden sei, die Nachfolge in Vereinen zu regeln. Beide nutzten aber die Gelegenheit, um das wahrlich aktive Clubleben im Klosterhof zu loben – und die ausgezeichnete Stimmung bei den Mitgliedern. Beide sicherten zu, dass Landkreis und Stadt den Club auch künftig mit Zuschüssen unterstützen. Von beiden erhält der Club jährlich zusammen rund 30 000 Euro. Ein wichtiger Posten in einem Vereinshaushalt  von knapp 130 000 Euro. Gut 20 000 Euro machen die Mitgliedsbeiträge aus, dazu kommen erfreulich hohe Spenden aus den Reihen der Mitglieder. Den Rest muss der Club irgendwie erwirtschaften, vor allem durch seine Gastronomie, die um ein beliebtes Mittagsangebot erweitert wurde.  Der größere Umsatz hat auch seine Schattenseiten: Der Vorstand rechnet damit, dass er demnächst die Steuerbefreiung für gemeinnützige Vereine verliert und Körperschaftssteuer zahlen muss. Die Umsatzgrenze von 45 000 Euro ist schnell erreicht, zumal auch Einnahmen aus der Photovoltaikanlage und aus kurzfristigen Mieten oder Werbeeinahmen mit eingerechnet werden.

Das waren unerfreuliche Nachrichten, aber die Senioren sind sturmerprobt. Deshalb überrascht es nicht, dass die Stimmung der Jahreshauptversammlung sehr positiv war. Der Wirtschaftsplan für 2024 mit rund 125 000 Euro an Einnahmen und Ausgaben wurde einstimmig abgesegnet, nachdem die Schatzmeisterin die Zahlen vorgetragen und die Rechnungsprüfer Peter Volkmer und Kurt Schulda hervorragende Arbeit bestätigt hatten. Ein Beispiel, wie akribisch die Prüfer arbeiteten: Aus vier Aktenordnern mit Rechnungen fischten sie einen Beleg für drei Fußbälle heraus und fragten kritisch nach, wofür wohl ein Seniorenclub solche Bälle braucht. Tatsächlich waren die Fußbälle für den großartigen Inklusions-FC Metten; nachdem Christian Aumeier dazu einen Vortrag im Club gehalten hatte, gab´s die Bälle sozusagen als „Honorar“ direkt aufs Mettener Fußballfeld geliefert. Kurt Schulda beantragte die Entlastung des Vorstands, die einstimmig erteilt wurde.

Nach einem Gedenken an die 12 verstorbenen Mitglieder und einem Blick auf die Entwicklung der Mitgliedszahlen (36 Neumitglieder, der Mitgliederstand wächst wieder über 450) gab´s den  Rückblick. Da dankte Cornelia Wohlhüter vor allem den Vorstandskollegen und den Mitarbeitern für ihren engagierten Einsatz. Einen „Fels in der Brandung“ nannte sie Theo Sperl, der neben seiner Arbeit im Vorstand auch noch Reiseleiter ist. Auch den Partnern der Vorstandsriege wurde gedankt, denn sie werden gerne zur Arbeit herangezogen. Ein Extralob gab´s für die Gruppenleiter wie Lothar Lengler (Wanderer), Eva-Maria Kramer und jetzt Josefa Rankl (Sänger) Babs Eckart (Linedance), Erika Baumann (Ausflüge), Norbert Bieberstein (Radfahrer) Angelika Lachner (Maler), Brigitte Bäsch (Atemgymnastik), Sigrid Drexler (Gehirnjogging), Uschi Gschnaidner (Freitags-Spaziergänge), Christine Weileder und Petra Kaiser (Gymnastik) und Renate Veitl -Müller (Yoga). Herzlicher Dank auch an Albina Hopfauf, die Kuchen- und Tortenträume wahr werden lässt, an Karola Hötzinger, die alle Räume im Club in Schuss hält und als neue Verstärkung im Hausteam Harry und Sylvia Brandl. Alle Fäden laufen im Büro zusammen, das Traute Caselitz souverän managt – weit über ihr Stundenkontingent hinaus.

Der Rückblick wurde dann ziemlich bunt: 90 Dias von 12 Geburtstagen, 12 Festen im Saal und im Biergarten oder der Scheune, vielen Ausflügen, Reisen, Ausflügen, Vorträgen und Musikveranstaltungen boten Gelegenheit, sich an erfreuliche Stunden zu erinnern.