Gruselige Ruselkrimis mit Musik von den Greenfeets

Deggendorf. Diese Mischung aus Konzert und Autorenlesung war etwas ganz Besonderes: Josef Kraus las im Klosterhof spannende Passagen aus seinen ersten vier Rusel-Krimis; als „Camillo“ spielte er mit seinen Freunden von den Greenfeets dazwischen, davor und danach mitreißende Lieder, die liebevoll passend zu den Texten ausgewählt waren. Die „Greenfeets“, sofort für jedermann am Klang der Band und an den giftgrünen Schuhen der Musiker erkennbar, sind die kleinere Ausgabe der legendären Horseapples. Camillo Kraus und Karl Schafhauser bringen Gitarren und Banjo mit, Herby Wardeck erzeugt mit seinem Kontrabass den unverwechselbaren Klang. Und singen können sie alle drei. Dass aber nun der Bandleader auch noch schreiben kann, ist ein Glücksfall. Mit einem spannenden Krimi rund um den Golfplatz fing´s in Coronazeiten an. Was beweist, dass selbst Langeweile und Lockdown etwas Gutes haben können. Denn inzwischen ermittelt Kommissar Franz Breslmair in seinem vierten Fall. Und der Fünfte steht vor der Auflösung. Nicht nur die Freunde vom Golfclub erkannten in den Verdächtigen und in Randfiguren bekannte Deggendorfer wieder, natürlich durch neue Namen und hinzugedichtete Attribute etwas unkenntlich gemacht. Umso spannender, herauszufinden, wer da wohl Pate stand für diese und jene Figur. Nur für den Pfarrer, der wegen seiner Schäferstündchen lange kein Alibi vorweisen kann, gibt´s kein Vorbild, der ist rundherum erfunden. Aber die Mordopfer kommen einem bekannt vor: Der Feuerwehrkommandant, der passionierte Jäger, der keinen Grund an den Golfclub verkaufen will, der Graf, der um den Klosterberg kämpft – alles wie im richtigen Leben. Die Geschichten sind flott geschrieben, das Lokalkolorit ist angenehm „zufällig“ eingestreut, ob´s die Currywurst beim Otto ist, oder die Strandbar an der Donau. Mit großem Interesse verfolgten die Zuhörer die Geschichten – und freuten sich über jede Musiknummer zwischen „Kriminaltango“, „Devil in disguise“ (sehr passend zur Teufelsaustreibung) und der Bayerwaldhymne, als sich die Ermittlungen zur Hölzernen Hand hinstrecken. Zwei höchst unterhaltsame Stunden. Und weil viele wissen wollten, wie die Krimis nun ausgehen, ließen sie sich am Ende Bücher von Camillo Kraus signieren.

Nächsten Donnerstag fliegen im Klosterhof wieder die Brezen: Starkbierfest mit schweinsbraten, Gesang und einer lustigen Aufführung der Michalbühne. Beginn: 13 Uhr.