Deggendorf. Überfüllte Klassenräume, aufmerksame „Schüler“, die mucksmäuschenstill auch noch auf der Fensterbank sitzen: So ist das nur, wenn wissbegierige Klosterhof-Senioren eine Schule besuchen. Mehr als 60 Interessierte trafen sich am Donnerstag im Robert-Koch-Gymnasium, um die „Schule von morgen“ kennen zu lernen. Oberstudiendirektor Peter-Heinz Meidinger begrüßte die Gäste kurz, ehe Rudolf Hahn, Bauamtsleiter des Landratsamtes, die Führung übernahm.
Im lichtdurchfluteten Foyer stellte er die Pläne für das neue Schulzentrum vor, ein 120-Millionen-Projekt, das der Landkreis stemmt. Das Roko-Gymnasium ist der erste Abschnitt, der bereits in Betrieb ist. Die Berufsschulen sind im Rohbau fertig, es folgen die Wirtschaftsschule und später noch eine Turnhalle. Der stv. Schulleiter Dr. Wolfgang Holzer gesellte sich zu den Besuchern und demonstrierte die Vorteile der digitalen Schultafeln. Davon können die meisten Schulen in Bayern nur träumen: 60 dieser Whiteboards stehen in allen Klassenzimmern des Gymnasiums. Sie können wie eine herkömmliche Tafel verwendet werden, aber auch als vielseitiger Schulcomputer. Allein diese technische Ausrüstung kostete rund eine halbe Million Euro.
Während die erste Hälfte der Gruppe im Physikzimmer staunend erlebte, wie ihre Enkel heute lernen, schlenderte die zweite Gruppe durch das Haus, freute sich über die Architektur, die erlesene Innenausstattung, die schönen Innenhöfe und über Kreativität der Schüler, die im Kunstunterricht alle Möglichkeiten haben. Herzlicher Applaus nach eineinhalb Stunden, am Ende der Führung. Im Restaurant der Eishalle wurden dann eigene Schulerlebnisse ausgetauscht: Von zwei oder vier Klassen in einem Raum wurde erzählt, vom Schulweg und den Pausen, von Schiefertafeln und Griffeln und natürlich vom nassen Schwamm im Ranzen, der zu allerlei Unsinn anregte. Und ganz nebenbei konnten die Besucher die umgebaute Eishalle erleben.