Das Weihnachtswunder im Klosterhof

Deggendorf. Es war wie immer beim Weihnachtsfest im Klosterhof: Die Stühle wurden zu wenig, jede Sitzgelegenheit wurde mobilisiert. Und als die Feier begann, hatte sich das Weihnachtswunder im Klosterhof wieder bestätigt: Alle saßen irgendwie, es war eng – und doch herrschte eine wunderbar harmonische Stimmung. Clubchefin Cornelia Wohlhüter hielt nach ihrer Begrüßung kurz Rückschau auf ein Jahr mit vielen Begegnungen, Veranstaltungen und Ausflügen. Allein die Wanderer sind heuer 48 mal unter der Leitung von Lothar Lengler in die Natur aufgebrochen. Übers Jahr gesehen gab es mehr als 1000 Mitwanderer. Für solches Engagement gab´s natürlich ein großes Dankeschön, wie auch für die Sänger, die sich gleichfalls jede Woche  zum Singen treffen. Und wenn man die zusammen rechnet, kommt man wohl auch auf 1000 Gesangsfreunde. Für das Fest hatte der Chor unter der Leitung von Eva-Maria Kramer elf Lieder einstudiert, die mit großem Applaus honoriert wurden.

In seinem Grußwort versprach Landrat Christian Bernreiter, dass der Landkreis den Club auch weiterhin unterstützt. Ohne die Zuschüsse von Stadt und Landkreis wäre das „Unternehmen Seniorentreff“  gar nicht zu stemmen, obschon die Mitglieder  aus dem ganzen Landkreis nicht nur ihre Beiträge zahlen, sondern auch großzügig spenden. Aber einen alten, umgebauten Bauernhof mit großem Grundstück zu unterhalten, ist eben nicht billig. Das geht, bei allem ehrenamtlichen Engagement, nur mit hauptamtlichen Kräften. Und immer gibt´s im Klosterhof irgendetwas zu bauen, zu reparieren, zu verbessern.

Bürgermeister Günther Pammer sicherte ebenfalls die Unterstützung der Stadt zu; im Haushalt 2020 ist wieder ein Zuschuss für den Klosterhof eingeplant. Ein Teil davon fließt als Pacht gleich wieder zurück an die Stadt. Für die finanziellen Zusagen gab´s von den Besuchern spontanen Applaus. Denn auch alle, die nicht wandern, die nicht singen, fühlen sich im Klosterhof zuhause: Bei fast 50 Donnerstags-Veranstaltungen kommen ein paar tausend Besucher zusammen.

Mit besonderer Freude hörten die Gäste der Lesung von Toni Bauer zu, der für den Nachmittag mit Bedacht drei Texte ausgewählt hatte, die perfekt zur Stimmung im Saal passten: Ein Geschichterl von Heinrich Waggerl, eine rührend-lustige Erzählung um den Weihnachtskarpfen in der Badewanne, der sein Leben rettete, weil sich der Bub mit ihm angefreundet hatte. Und schließlich gab´s noch das turbulente Gedicht von Max Peinkofer: „Christbaumfeier in Hinterzwickelbach“. Toni Bauer hat es nicht verlernt, mit seiner angenehm-dunklen Stimme die Zuhörer in seinen Bann zu schlagen. Nach weiteren Liedern des Chores, begleitet von Ingrid Deutinger am Klavier, sagen alle im Saal  gemeinsam die bekannten Weihnachtslieder.

Nach der Weihnachtsfeier schließt der Klosterhof für drei Wochen. Ab 13. Januar geht´s dann im neuen Jahr wieder rund.