Beim Starkbierfest im Klosterhof ging´s rund: „Schwester Sigrid“ las uns die Leviten

Deggendorf. Fliegende Brezen und Herzen, Fähnchen und grüne Girlanden: Starkbierfest im Klosterhof. Als der Oberbürgermeister um 12.30 Uhr zum Anstich kam, floss das Bier, das schon sehnlichst erwartet wurde. Und dann gab´s auch endlich den Schweinsbraten, auf den gut 100 hungrige Besucher schon gewartet hatten. „Schwester Sigrid“ gab für OB Christian Moser eine kleine Kostprobe ihrer Aufführung, denn bis zur eigentlichen Fastenpredigt hatte der vielbeschäftigte Politiker keine Zeit. Es reichte gerade für ein schnelles Essen – schon drängte der nächste Termin. Die Senioren indes hatten viel Zeit eingeplant: Erst gemütliches Schmausen, dann eine längere Pause für den süßen Nachtisch. Kurz nach zwei Uhr begann der Auftritt. Sigrid Drexler als Fastenpredigerin hatte das ganze Club-Jahr aufgearbeitet und lustige Episoden in ihren Text eingearbeitet. Die Wanderer, die ein Wildschwein in Maisfeld vermuteten genauso, wie die Radlfahrer, die die Leuchten mit Bewegungsmelder als Radständer nutzten – bis ein „gscheiter“ Radlparkplatz gebaut wurde. Es ging um viele Feste, um doppelte Losnummern bei der Tombola, um die Reisen und die Vorträge. Und immer gab´s eine Pointe – die begeistert beklatscht und belacht wurde. Edeltraud Hutterer streute auf einige Clubmitglieder Gstanzl ein und Ludwig Geiger begeisterte mit seiner kraftvollen, schönen Stimme und den Liedern, die alle kannten. „Reisen um die ganze Welt und die Taschen voller Geld…“ erklang da stimmgewaltig. Und als er bat: „Tanze mit mir in den Morgen, tanze mit mir in das Glück“, sangen alle mit – und ein Tanzpaar drehte sich dazu auf dem Parkett. Dass es ein Paar war, das vorher beim Kampf gegen das Tohuwabohu in der Küche energisch mitgeholfen hatte, war einen Sonderapplaus wert. Klar, wenn 100 Leute verköstigt werden, stapelt sich das Geschirr.

Die Auftritte wurden musikalisch begleitet von Ingrid Deutinger am Klavier und Hilde Laubscher an der Zither, Hermann Fischer spielte dazu mit der Ziehharmonika. Und dann kamen noch die „drei Tenöre“: Lothar Lengler, Franz Drexler und Hermann Fischer sangen das lustige Lied von den drei Burschen, die auf Brautschau sind – und überall abgewiesen werden. Eva-Maria Kramer und ihr Chor sangen vom Itzibitzi-Tiniwini-Honolulu-Standbikinki – und der ganze Saal erwies sich als textsicher. Nach einer Stunde gab´s Jubel und Applaus für die Fastenpredigerin und für die Sänger. Und sozusagen als Zugabe trug Edi Mack selbst gedichtete Gstanzl vor. „So schön war das Starkbierfest noch nie“, sagten beim Heimgehen viele, „das ist nicht zu toppen“. Aber das sagen sie jedes Mal – und nächstes Jahr wird´s wieder schöner als je zuvor.