Deggendorf. Das war eine gelungene Premiere: Zur „Seniorensprechstunde“ des Oberbürgermeisters im Klosterhof kamen an die 50 Interessierte und suchten das Gespräch mit Dr. Christian Moser. Dabei erwies es sich, dass auch die betagten Bürger großes Interesse an der Zukunft der Stadt haben. Die Fragen aus dem Publikum gingen – natürlich – um den Klosterberg, eine neue Donaubrücke, aber auch um Wanderwege, Parkplätze, zugewachsene Aussichtspunkte am Geiersberg, um Windkraft, die Tiefgarage am Oberen Stadtplatz und vieles mehr. Der Oberbürgermeister drückte sich vor keiner Antwort, sondern erläuterte ausführlich seine Vorstellungen – und die Grenzen, die voraussichtlich durch zu erwartende finanzielle Belastungen gesetzt sind. Besonderen Applaus gab´s für das Versprechen, dass ab nächstem Jahr das „Weiße Dinner“ wieder im Stadtpark gefeiert und frühzeitiger angekündigt wird. Und dass die Seniorensprechstunden im Klosterhof künftig jedes Jahr stattfinden. Außerdem bot der OB an, das interessante Gutachten zum Klimaschutz in Deggendorf im Seniorentreff vorstellen zu lassen. Da sagte Clubchefin Cornelia Wohlhüter gerne zu. Denn wo sich die Stadt besonders aufheizt und wie sie sich nachts abkühlt oder über welche Wege die kühlen Winde in die Stadt gelangen, ist in diesen heißen Tagen für jeden spannend. Kurz verriet der OB schon, dass vor allem über die Rusel und das Graflinger Tal die Nachtkühle in die Stadt gelangt. Und dass der gepflasterte Stadtplatz sich extrem aufheizt, weshalb bei den Plänen für die Umgestaltung darauf besonderes Augenmerk gelegt wird. Abhilfe sollen viel Wasser und viel Grün bringen.
Bei der Frage: Wie geht´s weiter am Klosterberg? wurde es still im Biergarten, das wollten alle hören. Moser nahm sich viel Zeit für die Antwort: Nix ist fix, abgesehen von dem Grundsatzbeschluss, dass am Klosterberg was passiert. Zu allen denkbaren Fragen wie Entwässerung, Bodenbeschaffenheit, Klimaauswirkungen etc. wurden Gutachten bestellt. Und die liegen inzwischen vor, werden im Herbst dem Stadtrat vorgestellt. Eins aber verriet der OB schon heute: Zur Kolpingstraße hin zieht sich ein Felsriegel. Der würde die Hangbebauung enorm verteuern. Er glaubt deshalb, dass es nur eine Randbebauung der Kolpingstraße geben wird. Und das auch nicht so schnell. Erst muss ja mal ein Bebauungsplan beschlossen werden, der den ganzen Klosterberg umfasst und dann auch das Naherholungsgebiet auf dem Hügel beinhalten soll. Bürgerinfo, Dialoge mit den Anliegern, Abwägungen – und dann erst gibt´s einen Architektenwettbewerb für eine Bebauung im unteren Bereich. Nach diesen Vorschlägen ist der Stadtrat wieder am Zug. Wenn der Bebauungsplan in Kraft tritt, bedeute das noch nicht einen Baustart. Denn die Stadtbau-GmbH, eine städtische Tochter, habe noch zu knapsen an laufenden Projekten, von der Sanierung ihrer 1100 Wohnungen ganz abgesehen. Bis also die Baumaschinen aufziehen am Fuß des Klosterbergs gingen wohl noch viele Jahre ins Land.