Deggendorf. Geschätzt 80 Prozent der Zuhörer im Klosterhof hatten bereits ein künstliches Gelenk. Und alle waren offensichtlich hoch zufrieden mit dem Ergebnis. Was genau da passiert ist mit ihrer Hüfte oder dem Knie erfuhren sie beim Vortrag von Prof. Dr. Peter Schandelmaier. Und da staunte doch mancher über die großen Ersatzteile, die da eingebaut wurden. Ausführlich erzählte der Chirurg, wie man eine Operation verhindert oder verzögert, denn besser als alles medizinische Wunderwerk sind doch die natürlichen Gelenke – solange Knorpel und Gelenkflüssigkeit als Schmiermittel verhindern, dass Knochen auf Knochen knirscht. Besonders gefährdet sind Hochleistungssportler wie Fußballer oder Tennisspieler. Wenn der Schmerz zu groß wird, wenn konventionelle Mittel wie Physiotherapie oder Schmerzmittel nicht mehr helfen, wenn man sich die Schuhe nicht mehr binden und die Socken nicht mehr selbst anziehen kann, dann wird es Zeit, sich mit dem Gedanken an ein künstliches Gelenk zu befassen.
400 Operationen an Hüfte und Knie wurden vor Corona im Klinikum Deggendorf jährlich durchgeführt. Wie die „Ersatzteile“ technisch aufgebaut sind, und wie sie eingebaut werden, erfuhren die hoch interessierten Zuhörer im Detail. Bei der anschließenden Diskussion erzählten viele von eigenen Erlebnissen. Besonders interessierte die Frage, wie lange die künstlichen Gelenke halten. Wenn´s gut geht: 20 Jahre. Dann muss erneut operiert werden. Großer Applaus für den hoch interessanten Vortrag. Besonders zufrieden klatschten die Wanderer, denn sie hatten alle noch ihre eigenen Gelenke.